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Zecken als Überträger von Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis in Sachsen-Anhalt

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 022/2019
Halle, 19. Februar 2019

Halle. – Zecken können Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Der Nachweis dieser Krankheitserreger (Borrelia burgdorferi und FSME-Virus) ist in Sachsen-Anhalt meldepflichtig und wird dem Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) von den Gesundheitsämtern Sachsen-Anhalts übermittelt. Nicht jeder Zeckenbiss führt zur Übertragung von Krankheitserregern. Im Jahr 2018 wurden in Sachsen-Anhalt 530 Fälle von Lyme-Borreliose und ein FSME-Fall übermittelt. In den ersten sieben Wochen des Jahres 2019 wurden in Sachsen-Anhalt 36 Fälle von Lyme-Borreliose übermittelt. Im gleichen Zeitraum 2018 waren es 44 Fälle, d. h. die Zeckenaktivität ist bisher etwas geringer als im Vorjahr.

Zecken in Mitteleuropa, wie der Gemeine Holzbock Ixodes ricinus, benötigen dauerhaft eine relative Luftfeuchte von mindestens 80 %. Dies ist vor allem in Laub- und Mischwäldern oder schattigen Wiesen gegeben. Spätestens bei zweistelligen Höchsttemperaturen werden die ersten Zecken aktiv. Kommt hinzu, dass ausreichend Regen fällt, steigt die Zeckenaktivität rapide an. Sie beginnt meistens im März, in milden Wintern auch schon im Februar oder ganzjährig. Kälteeinbrüche oder trockene Phasen sorgen dafür, dass die Zecken sich zeitweise zurückziehen. So ziehen sich Zecken z. B. in trockenen Sommern in schattige Vegetationsbereiche in Bodennähe zurück und werden erst im kühleren, feuchten Spätsommer oder Herbst wieder aktiver. Diese Aktivitätsphasen sind vom Wetter abhängig und können nicht vorhergesagt werden.

Gegen Borreliose gibt es keinen Impfstoff, jedoch kann man sich gegen FSME impfen lassen, wenn die Absicht besteht, in ein FSME-Risikogebiet zu reisen. Kein sachsen-anhaltischer Landkreis wurde bisher als FSME-Risikogebiet eingestuft.

 

Ein wichtiger Grundsatz des Schutzes vor FSME und Borreliose ist, Zeckenstiche nach Möglichkeit zu vermeiden. Bei Wanderungen, die durch Strauchwerk oder hohes Gras führen, beim Beerensuchen usw. empfiehlt sich zur leichteren Erkennung der Zecken eine helle Kleidung, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt. Die Anwendung von Zecken abwehrenden Einreibe-Mitteln für die Haut bietet nur einen zeitlich begrenzten Schutz, deshalb sollte der Körper sorgfältig nach Zecken abgesucht werden. Bei Zeckenbefall muss die Zecke umgehend entfernt werden. Dabei sollten möglichst alle Teile der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Die Zecke sollte nicht gedreht werden und auf keinen Fall darf sie vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde erforderlich. Für Haustiere bietet ein Zeckenhalsband einen zeitlich begrenzten Schutz. Auch andere Zeckenschutzmittel stehen für Haustiere zur Verfügung.