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Chancengleichheit: HPV-Impfschutz jetzt für Mädchen und für Jungen

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation-Nr. 024/2019
Halle, 04. März 2019

Halle. – Seit 2007 empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch- Institut, Expertengremium) für Mädchen die Impfung gegen Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV). HPV-Infektionen sind bei Frauen als auch bei Männern sehr verbreitet und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. 

In der Vergangenheit zeigte sich, dass die immer noch zu niedrigen Impfraten bei Mädchen nicht ausreichen, um auch die Jungen indirekt vor der Infektion zu schützen. Daher wurde zur weiteren Verringerung der Infektionsrate im Sommer 2018 die HPV-Impfempfehlung für Jungen erweitert. Nach Übernahme in die Schutzimpfungsrichtlinie ist die Impfung nun auch Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenkassen.


Impfung schützt von Krebs

Dabei schützt die Impfung nicht nur vor der Infektion, sondern darüber hinaus auch vor daraus entstehenden Krebsvorstufen bzw. Krebs. Denn die Ursache für Gebärmutterhalskrebs liegt zu fast 100 Prozent bei HPV-Viren, jedes Jahr erkranken etwa 4.600 Frauen daran. Bei Männern gehen Penis- und Analkrebs, Krebserkrankungen der Mundhöhle und des Rachens auf eine HPV-Infektion zurück.

Impfung nicht geimpfter Mädchen nachholen

Die erweiterte HPV-Impfempfehlung bringt nicht nur einen gesundheitlichen Nutzen für die Jungen, sondern soll auch einen Anstoß dazu geben, dass bei bisher nicht geimpften Mädchen die Impfung nachgeholt wird. Es stehen für Mädchen und Jungen ab neun Jahren gleichermaßen zwei Impfstoffe zur Verfügung, abhängig vom Alter der Kinder bzw. Jugendlichen wird der Impfschutz mit zwei oder drei Impfdosen aufgebaut. Von der STIKO empfohlenes Impfalter ist der Zeitraum vom 9. bis zum 14. Lebensjahr. Die vollständige Impfserie sollte möglichst vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen sein, kann jedoch  bis spätestens zum 17. Lebensjahr nachgeholt werden.