Rotavirusinfektionen bei Kindern – Prävention durch Impfung
Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 029/2019
Halle, 31. Mai 2019
Halle. – Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen von Darminfektionen bei jüngeren Kindern unter fünf Jahren. Aber auch ältere Menschen ab 70 sind häufiger betroffen. Im Jahr 2018 wurden im Landesamt für Verbraucherschutz 1.729 Erkrankungen registriert. Die Erkrankung tritt saisonal gehäuft auf und ist in den Monaten Februar bis April am höchsten.
Rotaviren werden überwiegend durch Schmierinfektion übertragen. Die Infektion ist sehr ansteckend und kann sich vor allem in Kindereinrichtungen, Krankenhäusern und Altenheimen rasch ausbreiten. Übertragungen von Rotaviren durch sekundär kontaminierte Lebensmittel oder Wasser sind möglich, aber deutlich seltener.
Rotavirusinfektionen beginnen häufig akut mit wässrigem Durchfall und Erbrechen. Fieber und Bauchschmerzen können auftreten. Bei Säuglingen und Kleinkindern verlaufen die Infektionen meist deutlich schwerer als bei älteren Kindern. Bei jüngeren Erwachsenen verlaufen die Infektionen oft ohne nennenswerte Symptome.
Seit 2013 wird eine Impfung gegen Rotavirusinfektionen für Säuglinge unter sechs Monaten empfohlen. Dabei handelt es sich um eine Schluckimpfung mit einem Lebendimpfstoff. Je nach verwendetem Impfstoff werden ab einem Alter von sechs Wochen zwei oder drei Dosen in einem Mindestabstand von vier Wochen verabreicht. Die Impfserie sollte spätestens im Alter von zwölf Wochen begonnen und bis zum Alter von 24 Monaten abgeschlossen sein. Anschließend besteht ein Schutz für zwei bis drei Jahre. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist Händehygiene die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Allerdings sind Folgeinfektionen oft nur schwer zu verhindern, da die Rotaviren sehr umweltresistent sind und auf kontaminierten Oberflächen oder Händen lange infektionstüchtig bleiben.
Kinder unter sechs Jahren, die an einer infektiösen Magen-Darm-Infektion leiden oder bei denen der Verdacht darauf besteht, dürfen nicht in die KiTa, damit sie andere Kinder nicht anstecken. Erst zwei Tage nach Abklingen der Symptome dürfen sie die Einrichtung wieder besuchen.