Badeseen in Sachsen-Anhalt 2019
Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 058/2019
Halle, 28. Juni 2019
Halle. Seit dem 15. Mai ist die Badesaison offiziell eröffnet. In Sachsen-Anhalts Badegewässern kann ohne Bedenken gebadet werden. 69 der 70 öffentlichen Badeseen erfüllen die strengen EU-Normen und weisen eine hohe Qualität auf.
Die Einstufung der Gewässer erfolgt auf Grundlage von Untersuchungsergebnissen aus den vergangenen vier Jahren. Über 90 Prozent der Badeseen konnte die höchste Einstufung und damit eine ausgezeichnete Badegewässerqualität bescheinigt werden. Ein See erhielt die zweithöchste Einstufung und einem Badegewässer wurde eine ausreichende Qualität attestiert.
Ein Badesee (Stausee Kelbra im Landkreis Mansfeld Südharz) erhielt in 2018 die Qualitätseinstufung „Mangelhaft". Diese Einstufung hat gemäß § 5 Abs. 4 der Badegewässerverordnung des Landes Sachsen-Anhalt in der Folgesaison zwingend das „Abraten vom Baden" zur Folge. Für dieses Gewässer werden derzeit Lösungsansätze zur Verbesserung der Wasserqualität und Sicherstellung des Gesundheitsschutzes der Badenden diskutiert.
In einem Fall fand keine Einstufung statt (Strandbad Reinsdorf im Landkreis Wittenberg), da das Badegewässer mit Beginn der Badesaison 2018 den Status „Veränderungen" erhielt. Aufgrund von mehrjährig anhaltend abnehmender Wasserqualität wurden hier vor und während der Badesaison nachweislich Maßnahmen zur Verbesserung der Badegewässerqualität ergriffen. Dies wird auch 2019 fortgeführt.
Zwei ehemalige, sanierte Bergbauseen aus dem Saalekreis, der Raßnitzer See und der Wallendorfer See, wurden zusätzlich neu angemeldet. Aufgrund noch nicht ausreichend vorhandener Daten erfolgt keine Einstufung.
In den Jahren 2017 und 2018 traten am Barleber See I (Stadtgebiet Magdeburg) immer wieder extreme Blaualgenmassenentwicklungen auf. Der Badebetrieb wurde daraufhin vorübergehend eingestellt. Zur nachhaltigen Eindämmung der Blaualgenplage wird in diesem Jahr eine Sanierung des Gewässers durchgeführt. Dazu werden Aluminiumsalze ausgebracht, um den hohen Phosphorgehalt des Seewassers zu binden. Damit wird den Blaualgen ein Hauptnährstoff entzogen und somit ihr Wachstum gehemmt. Diese Maßnahme kann bei laufendem Badebetrieb stattfinden, verbunden mit einer täglich individuellen Badeempfehlung.
Alle in einer Karte geführten Gewässer werden während der Saison, die bis zum 15. September dauert, monatlich durch die örtlichen Gesundheitsämter kontrolliert. Neben der Entnahme und Analyse von Wasserproben finden Ortsbesichtigungen statt, bei denen u. a. die Sichttiefe bestimmt sowie auf mögliche Verschmutzungen und Algenentwicklungen geachtet wird. Es wird empfohlen, zum Baden in natürlichen Gewässern allein die in der Karte ausgewiesenen Badestellen zu nutzen. Kleine abgelegene Kiesseen, Baggerlöcher oder kleinere Teiche unterliegen dagegen nicht der regelmäßigen Überwachung.
Aktuelle Daten sowie Informationen zur Situation der Badeseen können während der gesamten Saison im Internet auf den Seiten des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration unter www.badesee-sachsen-anhalt.de abgerufen werden. Zudem gibt es eine gedruckte Variante der Badegewässerkarte, die in allen Landkreisen und kreisfreien Städten vorliegt.