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Landesamt für Verbraucherschutz stellt Jahresrückblick 2018 vor

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 067/2019
Halle, 22. August 2019

Halle. – Im Jahr 2018 haben wir etwa 10.000 Lebensmittelproben und über 1.000 Proben von Bedarfsgegenständen und Kosmetika analysiert, dazu mehr als 15.000 Trink- und Badewasserproben und weitere 15.000 mikrobiologisch-virologisch-epidemiologische Proben und 350 Arzneimittelproben, darüber hinaus noch etwa 650.000 diagnostische Tierseuchen- und Zoonoseproben und etwa 3.200 Proben zum Nationalen Rückstandskontrollplan. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) hat mehr als 3.400 Arbeitsstätten und mehr als 2.000 Baustellen im Rahmen von Betriebsrevisionen vor Ort kontrolliert. Fast 1.000 Produkte sind auf ihre Sicherheit überprüft worden. Doch auch diese Zahlen bilden die Aufgaben unserer Behörde nur unvollständig ab.

In der Grippesaison 2017/18 haben wir die Fachöffentlichkeit und die Medien zeitig unterrichtet, dass Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie zirkulieren, die in den trivalenten Impfstoffen nicht enthalten waren. Rückblickend deuten die bei uns erfassten Meldezahlen auf die stärkste Grippewelle seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 hin, die in Sachsen-Anhalt 3- bis 4-mal stärker verlief als frühere Wellen. Auch die Ergebnisse der Überwachung akuter Atemwegsinfektionen bei Kindern in Kindertagesstätten weisen auf die bisher stärkste Saison hin. Vor allem Kinder und über 30jährige Erwachsene erkrankten. Insbesondere Kleinkinder und ältere Menschen mussten häufiger im Krankenhaus behandelt werden.

Die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Tuberkulosefälle hat im Vergleich zu 2017 zugenommen (2017: 129, Inzidenz 5,47 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner, 2018: 164, Inzidenz 6,96 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Vor diesem Hintergrund waren vermehrt Blutuntersuchungen im Rahmen von Tuberkulose-Umgebungsuntersuchungen durchzuführen. Die Entwicklung wird von uns weiter beobachtet.

Zu den besonderen Herausforderungen in 2018 zählte auch die an Deutschland heranrückende Afrikanische Schweinepest (ASP). Die von ihr ausgehenden Gefahren beherrschten die allgemeine Wahrnehmung der Tierseuchenlage. Seit fünf Jahren grassiert die ASP in den baltischen Staaten und im östlichen Teil Polens. Inzwischen sind auch massive Ausbrüche in der Hausschweinehaltung in Rumänien zu verzeichnen. 2018 machte diese Tierseuche einen Sprung nach Westen. Die Ausbrüche bei Wildschweinen in Belgien zeigen, dass für Deutschland eine besondere Gefährdung in der Wildschweinpopulation besteht. Aus diesem Grund forcierte das LAV einen effizienten und stärker risikoorientierten Ansatz zum Monitoring bei Schwarzwild. Prämien des Landes für das Einsenden von Proben auffälliger Tiere unterstützen diese Strategie. Auch haben wir die Öffentlichkeitsarbeit mit Hilfe des Landesjagdverbandes deutlich ausgeweitet.

Im August 2018 wurde bei einem Bartkauz aus dem Zoo in Halle erstmals in Deutschland das West-Nil-Virus nachgewiesen. Diese potentiell auf den Menschen übertragbare Krankheit kann in seltenen Fällen einen schweren Verlauf nehmen.

Die Landesregierung hat am 26. Juni 2018 beschlossen, für Maßnahmen zum Bekämpfen der Eichenprozessionsspinner 2 Mio. Euro für das Jahr 2019 bereitzustellen. Mit dem Ausreichen dieser Fördermittel wurde das LAV betraut. Noch in 2018 haben wir mit den betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten entsprechende Zuwendungsverträge abgeschlossen.

Mit dem Jahresbericht erhalten Sie einen Überblick über das breite Aufgaben-
spektrum des LAV. Weitere Informationen finden Sie auf www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de.