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Dioxine

Was sind Dioxine?

 

„Dioxine“ ist der Sammelbegriff für polychlorierte Dibenzodioxine (PCDD) und Dibenzofurane (PCDF), wobei entsprechend dem Chlorierungsgrad und der Stellung der Chloratome insgesamt 210 Einzelverbindungen (Kongenere) mit unterschiedlicher toxikologischer Relevanz unterschieden werden.

17 dieser Kongenere werden dabei als besonders toxisch eingestuft. und für die Berechnung der Gesamtkonzentration/-toxizität eines Kongenerengemisches berücksichtigt. Ihre jeweilige Toxizität wird auf das giftigste Dioxin (2,3,7,8-TCDD – auch als „Seveso-Dioxin“ bezeichnet ) bezogen und als Toxizitäts-Äquivalent (TEQ) angegeben.

Dioxine zählen zu den Umweltkontaminanten, die chemisch sehr stabil und gut fettlöslich sind, in der Natur werden sie nur äußerst langsam abgebaut.

Das Gefährdungspotential von Dioxinen resultiert vorrangig aus chronischen Wirkungen wie Störung der Reproduktionsfunktion, des Immunsystems, des Nervensystems und des Hormonhaushaltes.

 

 

Wie gelangen Dioxine in die Nahrungskette?
 

Dioxine wurden außer für analytische Zwecke im Labormaßstab nie gezielt hergestellt, sondern entstehen als unerwünschte Nebenprodukte unter geeigneten Reaktionsbedingungen bei bestimmten industriellen Prozessen (Metallgewinnung und –verarbeitung) sowie bei Verbrennungsprozessen z.B. Haus- und Sondermüll.

Haupteintragsquelle für die Dioxinexposition des Menschen sind die Nahrungsmittel, wobei fettreiche Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Milch, Fleisch, Eier und Fisch den größten Beitrag liefern.

Wie erfolgt die rechtliche Beurteilung von Dioxinen?

Rechtsgrundlage für die Beurteilung der Belastung von Lebensmitteln mit Dioxinen und dl. PCB ist die Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 vom 19. Dezember 2006 (Kontaminanten-VO), in der Höchstgehalte für PCDD/F (WHO-PCDD/F-TEQ) bzw. für die Summe aus PCDD/F und dl. PCB (WHO – PCDD/F-PCB -TEQ) festgelegt sind.

 

 

Die Höchstgehalte sind für die einzelnen Lebensmittel europaweit einheitlich geregelt.

 

Die Angabe des Dioxingehaltes in Toxizitätsäquivalenten (TEQ) erfolgt dabei in Picogramm (pg) pro Gramm Fett. 1 Picogramm (pg) ist der billionste Teil eines Grammes und damit eine sehr niedrige Zahl. Durch Höchstgehalte ist sichergestellt, dass unter Berücksichtigung der Verzehrsmengen die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) von 14 pg WHO-PCDD/F-PCB-TEQ pro kg Körpergewicht nicht überschritten wird.

 

 

Sie betragen zum Beispiel für

  • Rindfleisch                             3,0 pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fett

  • Geflügelfleisch                       2,0 pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fett

  • Schweinefleisch                     1,0 pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fett

  • Hühnereier                            3,0 pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fett

  • Milch und Milcherzeugnisse       3,0 pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fett

Zur weiteren Reduzierung des Anteils von Dioxinen, Furanen und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln wurden in der Empfehlung der Kommission (2006/88/EG) vom 6. Februar 2006 Auslösewerte für PCDD/F und dl. PCB festgelegt.

Auslösewerte sind als Schwellenwerte anzusehen, bei deren Erreichen Untersuchungen zur Ermittlung und ggf. Maßnahmen zur Beschränkung oder Beseitigung der Kontaminationsquelle einzuleiten sind.

Werden in Sachsen-Anhalt Lebensmittel regelmäßig auf Dioxine untersucht?

Die Untersuchung von Lebensmitteln und Futtermitteln auf Dioxine und PCB wird durch einen gemeinsamen Erlass des Ministeriums für Gesundheit und Soziales (MS) und des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt (MLU) geregelt, in dem u. a. Art und Umfang der zu untersuchenden Proben festgelegt ist.

 

Es werden jährlich ca. 70 Lebensmittelproben untersucht. Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung einheimischer Produkte vorrangig aus landwirtschaftlichen Betrieben mit bewirtschafteten Flächen in den Flußauen von Elbe und Mulde. Die Auswahl der Betriebe erfolgt dabei gezielt, wobei möglichst eine parallele Untersuchung von Futtermitteln und Lebensmitteln durchgeführt wird.

Detaillierte Ergebnisse zu den untersuchten Lebensmitteln finden Sie in den Jahresberichten zur Lebensmittelsicherheit.

Nächste Veranstaltungen ...

Zukunftstag 2024

Am 25.04.2024 findet in diesem Jahr der Zukunftstag 2024 statt. Das Landesamt für Verbraucherschutz wird hierfür an drei Standorten die Türen zu den Laboren für interessierte Schülerinnen und Schüler öffnen.

Standort Stendal: 6 Plätze, ab Klassenstufe 8

Standort Magdeburg: 2 Plätze, ab Klassenstufe 7

Standort Halle (Saale): 6 Plätze, ab Klassenstufe 8

Interesse geweckt?

Die Anmeldung erfolgt per Mail an: lav-presse(at)sachsen-anhalt.de

Fortbildungsveranstaltung zum Thema Tierseuchen und Zoonosen am 04.04.2024

Die Tierärztekammer Sachsen-Anhalt veranstaltet gemeinsam mit dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema Tierseuchen und Zoonosen.

Weitere Information finden Sie hier.

Referiernachmittag Lebensmittelsicherheit am 03.04.2024

Nichtöffentliche tierärztliche Fortbildungsveranstaltung zum Thema: Lebensmittelbedingte Erkrankungen durch weniger häufig nachgewiesene Erreger und Toxine. Weitere Information finden Sie hier.

Projektgruppensitzung im Auftrag des Ausschusses für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (ASGA) am 21. und 22.03.2024

Nichtöffentliche Veranstaltung.

Tagung Arbeitskreis Rechtsfragen des Fachverbandes für Strahlenschutz e. V. am 20. und 21.03.2024

Nichtöffentliche Veranstaltung.

Tag der offenen Tür zum Weltverbrauchertag am 15.03.2024

Das Landesamt für Verbraucherschutz öffnet am Freitag den 15.03.2024, von 13:00 bis 17:00 Uhr in der Freiimfelder Straße 68 in 06112 Halle (Saale) zum Weltverbrauchertag seine Türen für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. An diesem Tag können Sie Einblick in die Arbeit der Laboratorien erhalten, die Lebensmittel, Bedarfsgegenstände. kosmetische Mittel und Tabakwaren untersuchen. Weitere Informationen finden Sie hier

Erfahrungsaustausch der Marktüberwachungsbehörden in Sachsen-Anhalt am 27.02.2024

Hinweis: Diese Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Marktüberwachungsbehörden in Sachsen-Anhalt.

Weitere Informationen finden Sie hier