Das Carp Edema Virus (CEV), ein pockenähnliches Virus, ist als Auslöser der Koi Sleepy Disease (KSD) seit den 1970er Jahren bekannt. Zu dieser Zeit gab es erste Erkrankungen und Beschreibungen bei Koi - Karpfen (Cyprinus carpio koi) in Japan. In den letzten Jahren wurde das Virus auch zunehmend in europäischen Ländern, wie Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Polen und auch Deutschland, aus erkrankten Koi- und Nutzkarpfen (Cyprinus carpio) nachgewiesen. Allerdings ergaben Untersuchungen an archiviertem Probenmaterial, dass die Infektion in Europa schon seit längerer Zeit verbreitet ist. So gibt es für Deutschland gesicherte Erregernachweise seit mindestens 2009 bei erkrankten Koi- und Nutzkarpfen. In Sachsen-Anhalt wurden infolge von Verdachtsfällen sowie auch an einzelnen Proben ohne Verdacht erstmals im Jahr 2016 Untersuchungen auf das Vorhandensein des Erregers der KSD (= CEV) veranlasst. Betroffene Tiere liegen zum Teil regungslos am Teichboden und wirken schläfrig, wonach die Krankheit als Koi Sleepy Disease (= Schlafkrankheit der Koi) benannt wurde. Am häufigsten sind jedoch unspezifische Veränderungen zu beobachten, wie Kiemenschwellungen und Kiemennekrosen, Einsinken der Augen (Enophthalmus) und Hautläsionen. Es erkranken junge und auch ältere Tiere, wobei die Erkrankungs- und Verlustraten in den Beständen stark variieren können. Der Infektionsverlauf der KSD im Fisch selbst, das heißt die Aufnahme und Verbreitung des Virus im Körper, sind bisher noch nicht bis ins Detail bekannt und deshalb Gegenstand aktueller Studien. Es wird vermutet, dass das Virus über die Kiemen und die Haut ausgeschieden und über kontaminiertes Wasser weiter verbreitet wird.
Im Erkrankungsfall existiert für die Karpfen derzeit nur eine symptomatische Therapie, die eine Erwärmung des Wassers und Salzgaben beinhaltet.
Eine Gefährdung des Menschen durch das Carp Edema Virus besteht nicht.
In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2016 Untersuchungen auf das Vorhandensein des Erregers der KSD (=CEV) aus 17 Fischhaltungen veranlasst. Untersuchungsgrund bei den nachweislich infizierten Fischen war jeweils die Abklärung von Krankheitserscheinungen und erhöhten Verlusten im Bestand. Davon erwiesen sich 7 Proben aus 6 Beständen – 4 private Gartenteiche mit Koi – Karpfen, ein gewerblicher Fischhaltungsbetrieb mit Nutzkarpfen sowie ein Feuerlöschteich in unterschiedlichen Regionen Sachsen-Anhalts – als CEV-infiziert.
Diese ersten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass dieser Erreger auch in Sachsen-Anhalt vorhanden ist. Nur weitere Untersuchungen können einen besseren Kenntnisstand ermöglichen, um die therapeutischen Möglichkeiten zu erhöhen.
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