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Hepatitis E in Sachsen-Anhalt aktuell

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt - Presseinformation Nr. 008/18
Halle, 27.07.2018

Halle. - Durch Hepatitis-Viren ausgelöste Leberentzündungen gehören weltweit - auch in Deutschland - zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Seit 2011 findet am 28. Juli der Welt-Hepatitis-Tag statt, um die Bevölkerung für diese weit verbreiteten Erkrankungen zu sensibilisieren. Heute sind mit Hepatitis A, B, C, D und E 5 verschiedene Arten der viral bedingten Leberentzündungen bekannt. Bereits seit Jahren ist ein deutschlandweiter Anstieg der Hepatitis-E-Fälle zu beobachten. Im Jahr 2016 wurden in Sachsen-Anhalt 93 Hepatitis-E-Fälle gemeldet und im Jahr 2017 193 Fälle. Die Fallzahl von Hepatitis-E-Infektionen stieg von 2016 zu 2017 auf mehr als das Doppelte.

Zumindest teilweise lässt sich diese Entwicklung mit einer erhöhten Aufmerksamkeit der Ärzte für diese Erkrankung und besseren diagnostischen Methoden erklären. Besonders betroffen von Hepatitis E sind laut Meldedaten ältere Personen. Bisher ist bekannt, dass Hepatitis E hierzulande hauptsächlich über unzureichend gegartes, infiziertes Schweinefleisch und Wild übertragen wird und nur in Einzelfällen als Reisekrankheit importiert wird. Der Übertragung vorbeugen kann man mit einer guten Hände- und Lebensmittelhygiene und indem man Schweinefleisch und Wild nur durchgegart verzehrt.

Die Auswertung der Meldedaten für die 2. Hälfte des Jahres 2017, als besonders viele Hepatitis-E-Fälle in Sachsen-Anhalt gemeldet wurden, zeigte allerdings, dass trotz gezielter Erhebung der bekannten Risikofaktoren nur ein geringer Teil der Fälle erklärt werden konnte. Um die Bevölkerung über weitere mögliche Übertragungswege aufklären zu können, führen die Fachbereiche Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt gemeinsam mit den Gesundheitsämtern seit Mai 2018 eine Studie durch. Diese hat das Ziel weitere Risikofaktoren für eine Hepatitis-E-Infektion in Sachsen-Anhalt zu erfassen. Bis Ende 2018 werden die Daten erhoben, so dass Anfang 2019 mit den ersten Ergebnissen gerechnet werden kann.