Menu
menu

Rohes Schweinehackfleisch häufig mit Yersinia enterocolitica kontaminiert

Jede 10. Probe 2018 in Sachsen-Anhalt als positiv getestet

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 013/2019
Halle, 30. Januar 2019

 

Halle. – Der Verzehr von rohen Schweinefleischerzeugnissen ist hierzulande populär, birgt aber auch Risiken. Nicht selten sind beispielsweise Hackepeter und Mett mit Yersinia enterocolitica-Bakterien kontaminiert. Die Aufnahme der Erreger kann zu einer als Yersiniose bezeichneten Infektion führen. In der Regel treten dann Durchfall, Erbrechen und Fieber auf. Mit über 100 gemeldeten Erkrankungen im Jahr 2018 zählt die Yersiniose zu den häufigsten bakteriellen Magen-Darm-Erkrankungen in Sachsen-Anhalt. Besonders häufig betroffen sind Kleinkinder, aber auch Schwangere, Immungeschwächte und ältere Menschen gelten als Risikogruppen.

 

Yersinien sind in der Umwelt und bei Tieren weit verbreitet. Eine Infektion des Menschen erfolgt meist über kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser, seltener durch Kontakt mit infizierten Tieren und Menschen. Die Art Yersinia enterocolitica kommt vor allem beim Schwein vor. Insbesondere besiedelt es die Mandeln, die Lymphknoten und den Darm der Tiere. Bei der Schlachtung kann es auf das Fleisch übertragen werden. Daher sind vor allem rohes Schweinefleisch und daraus hergestellte Produkte betroffen. Dies zeigen auch regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2018 wurden 253 Proben mit rohem Schweinehackfleisch und -zubereitungen auf das Vorkommen des Erregers Yersinia enterocolitica untersucht. Davon war etwa jede zehnte Probe (9,5 %) positiv.

Bei ungekühlter Lagerung vermehren sich Yersinien auf Lebensmitteln besonders schnell. Sogar bei Temperaturen unter 7 °C im Kühlschrank ist dies noch möglich. Das ausreichende Erhitzen (10 min, 70 °C) von Schweinefleisch vor dem Verzehr tötet die Erreger sicher ab. Eine gute Küchenhygiene stellt eine weitere vorbeugende Maßnahme dar. Dazu zählen die getrennte Zubereitung von rohem Fleisch und anderen Lebensmitteln sowie eine gute Händehygiene. Die oben genannten Risikogruppen sollten kein rohes Schweinehackfleisch verzehren.