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Meningokokken-Meningitis und -Sepsis

Meldung nach Infektionsschutzgesetz

Erreger:Bakterien: Neisseria meningitidis (Meningokokken);
weltweit verbreitet;
in Deutschland ist Serogruppe B (ca. 70 %) am häufigsten, gefolgt von Serogruppe C (ca. 25 %);
im Meningitisgürtel der Subsaharazone und in Asien v.a. A, W und X, in den USA auch Y
Reservoir:Nasen-Rachenraum des Menschen
Übertragungsweg:oropharyngeale Sekrete; Tröpfcheninfektion
Inkubationszeit:ca. 2 – 10 Tage
Ansteckungsfähigkeit:bis zu 7 Tage vor Beginn der Symptome und bis 24 h nach Beginn einer erfolgreichen Therapie
mit ß-Laktam-Antibiotika
Symptome:Fieber, meningeale Zeichen (z. B. Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, veränderte Bewusstseinslage), Hirndruckzeichen, Kreislaufversagen, punktförmige Hautblutungen, Erbrechen, bei ca. 1/3 septischer Verlauf - davon 15 % Entwicklung eines Waterhouse-Friderichsen-Syndrom (schwere Form des septischen Schocks mit sehr hoher Letalität)
Diagnostik:Antigennachweis, Erregerisolierung, Nukleinsäurenachweis;
mikroskopischer Nachweis von gram-negativen Diplokokken
Therapie:Penicillin G, bei Resistenz Cephalosporin der 3. Generation schon bei klinischem Verdacht
Prävention:Impfungen sind gegen Erreger der Serogruppen A, C, W, Y und seit 2013 gegen Serogruppe B möglich (siehe Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut);
engen Kontaktpersonen wird eine postexpositionelle Prophylaxe i. d. R. mit Rifampicin oder einem anderen geeigneten Mittel empfohlen

Invasive Pneumokokken-Infektionen

Zusätzliche Meldepflicht nach Verordnung über die erweiterte Meldepflicht bei übertragbaren Krankheiten

Erreger:Bakterien: Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)
Reservoir:ubiquitär im Nasen-Rachenraum des Menschen
Übertragungsweg:Tröpfcheninfektion, aerogen oder endogene Infektion bei asymptomatischen Keimträgern
Inkubationszeit:ca. 1-3 Tage
Symptome:invasive Infektionen: Pneumonie, Sepsis, Meningitis
Diagnostik:Erregerisolierung, Nukleinsäure-Nachweis in Liquor, Blut, Gelenkpunktat, Pleuralflüssigkeit oder anderen normalerweise sterilen klinischen Materialien
Therapie:Penicillin G, Cephalosporine der 3. Generation, Imipenem
Prävention:aktive Schutzimpfung (siehe Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut)

Invasive Infektionen mit Haemophilus influenzae

Meldepflicht nach Infektionsschutzgesetz

Erreger:Bakterien: Haemophilus influenzae Typ b
Reservoir:ubiquitär im Nasen-Rachen-Raum des Menschen
Übertragungsweg:direkt oder durch Tröpfcheninfektion
Inkubationszeit:unbekannt, wahrscheinlich 2 – 4 Tage
Ansteckungsfähigkeit:bis 24 h nach Beginn einer Antibiotika-Therapie
Symptome:Sepsis mit Arthritis, Osteomyelitis, Perikarditis, selten auch mit Pneumonie;
Meningitis (z. T. fulminant), in 25 % mit Krampfanfällen, in 5 % Schockgeschehen ähnlich einer
Meningokokken-Infektion;
Epiglottitis, die bei fulminantem Verlauf innerhalb von Stunden zum Tod führen kann
Diagnostik:Erregerisolierung, Nukleinsäurenachweis aus Liquor oder Blut
Therapie:Amoxicillin oder Moxifloxacin
Prävention:aktive Schutzimpfung (siehe Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut)

Virusmeningitis

Zusätzliche Meldepflicht nach Verordnung über die erweiterte Meldepflicht bei übertragbaren Krankheiten

Erreger:Enteroviren, insbesondere Echo- und Coxsackie-Viren, Adenoviren, Viren der Herpesgruppe u.a. Viren
Reservoir:Mensch
Übertragungsweg:Fäkal-oral; Tröpfcheninfektion; Viren sind sehr umweltresistent;
Mensch-zu-Mensch-Übertragung; gemeinsame Expositionsquelle (z.B. Wasser, Lebensmittel)
Inkubationszeit:1 – 2 Wochen je nach Erreger
Symptome:Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, veränderte Bewusstseinslage, selten z. T. auch
mit hoher Letalität (z. B. Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis); insgesamt aber meist harmlos
Diagnostik:Virusnachweis oder Nukleinsäurenachweis im Liquor; erhöhter Liquor/Serum-Antikörper-Index
zum Nachweis intrathekal gebildeter Antikörper;
Ausschluss einer bakteriellen Infektion: Zellzahl im Liquor bis mehrere Hundert/μl (Nachweis einer lymphozytären Pleozytose)
Therapie:symptomatisch
Prävention:Hände- und Lebensmittelhygiene
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13. Stendaler Symposium

Das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, plant zusammen mit dem Bundesverband der beamteten Tierärzte e.V. das 13. Stendaler Symposium vom 26. – 28. März 2025.

Schwerpunkte sind Tierseuchen und Tierschutz beim Rind.  

Um entsprechende verbindliche Beitragsvorschläge (Vortrag und/oder Poster) einschließlich einer Kurzbeschreibung wird gebeten. Bitte senden Sie diese mit den Kontaktdaten des Verfassers bis zum 30. September 2024 an folgende E-Mail-Adresse:

LAV-Symposiumstendal(at)sachsen-anhalt.de

Da die Erfahrung eine hohe Zahl an Rückmeldungen erwarten lässt, kann möglicherweise nicht jeder Vortragswunsch berücksichtigt werden. Wir bitten um Verständnis.

Fachgespräch Tierseuchenbekämpfung, Tierschutz und Tiergesundheit

Das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, führt zusammen mit der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt das diesjährige Fachgespräch Tierseuchenbekämpfung, Tierschutz und Tiergesundheit am 3. Dezember 2024 in Dessau-Roßlau durch. Mehr Informationen hier.