Informationen zur Maul- und Klauenseuche
Maul- und Klauenseuche – ein Update
Am 10.01.2025 ist in Brandenburg der Ausbruch der Maul-und-Klauenseuche (MKS) in einer kleinen Herde von Wasserbüffeln amtlich festgestellt worden, nachdem drei Tiere verendet waren. Der Ausbruchsbestand liegt am Nord-Ost-Rand Berlins.
Um die Verbreitung der hochkontagiösen und wirtschaftlich verheerenden Tierseuche einzudämmen, wurden alle Tiere der Herde getötet, sowie auch alle empfänglichen Tiere (hier Schafe, Ziegen, Schweine) im Umkreis von 1000 Metern. Durch das zuständige Veterinäramt wurden eine Schutzzone im 3 km-Radius und eine Überwachungszone im 10 km-Radius eingerichtet.
Darüber hinaus erließ die zuständige Ministerin in Brandenburg Verordnungen, die alle Verbringungen von empfänglichen Tierarten und Produkten dieser Tiere bis zum 17.01.2025 verboten.
Mittlerweile wurden alle empfänglichen Tierarten in diesen um den Ausbruchsbetrieb eingerichteten Zonen klinisch oder labordiagnostisch mit negativen Ergebnissen untersucht. Zu weiteren MKS-Ausbrüchen kam es in Deutschland nicht.
Ebenso wurden Kontaktbetriebe, die Lieferungen von Klauentieren aus brandenburgischen Landkreisen mit dem höchsten Eintragsrisiko erhalten hatten, klinisch oder labordiagnostisch überprüft. Dies betraf auch einige Betriebe in Sachsen-Anhalt. Hier gab es ebenfalls keine Hinweise auf eine MKS-Infektion.
Nach Auslaufen der bis zum 24.02.2025 bestehenden Überwachungszone wurde mit dem Durchführungsbeschluss (EU) 2025/323 eine sogenannte „Containmentzone“ auf dem Gebiet von Brandenburg und Berlin, sechs km um den Ausbruchbestand herum bis zum 11.04.2025 eingerichtet.
Eine sehr gute Nachricht ist, dass die WOAH für die übrigen Gebiete Deutschlands ab dem 12.03.2025 wieder den Status „MKS-frei ohne Impfung“ eingesetzt hat Foot and mouth disease - WOAH - World Organisation for Animal Health. Somit sind die Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen mit Drittstaaten über Exporte von Agrarprodukten gegeben.
Der MKS-Ausbruch in Brandenburg zeigt, dass wiederstandsfähige Tierseuchenerreger wie z. B. das MKS-Virus jederzeit auch über sehr weite Entfernungen hinweg verbracht werden und Tierbestände in freien Gebieten infizieren können. Tiere mit klinischen Symptomen, bei denen eine MKS-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann (Fieber, starker Milchrückgang, Speicheln, Lahmheiten, Fressunlust, Bläschen oder Erosionen im Maul oder an den Klauen), sollten daher umgehend dem Veterinäramt gemeldet sowie labordiagnostisch untersucht werden. Hierbei gilt: Lieber eine Probe zuviel untersuchen lassen als eine zu wenig.
Informationen zu geeigneten Proben, Probenahmematerial und sicherer Verpackung finden sich in den folgenden Merkblättern.
Links:
Allgemeine Informationen zur Maul- und Klauenseuche des Laves:
Steckbrief des FLI zur Maul- und Klauenseuche:
Aktuelles zum Tierseuchengeschehen der Maul- und Klauenseuche vom FLI inklusive eines Verweises auf das öffentlich zugängliche Tierseucheninformationssystem TISIS:
https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/maul-und-klauenseuche/
aktueller Fragen- und Antwortkatalog des BMEL zur MKS:
https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-maul-klauenseuche/FAQ-maul-klauenseuche_List.html