Zunahme von Hautdiphtheriefällen in Europa
Seit Juli 2022 wird in einigen europäischen Staaten, darunter auch in Deutschland, eine Häufung von Diphtheriefällen mit Corynebacterium (C.) diphtheriae bei Geflüchteten beobachtet. Diphtherie kann sich als respiratorische Diphtherie (sehr selten) und als Hautdiphtherie manifestieren. Im aktuellen Ausbruch handelt es sich überwiegend um Hautdiphtherie-Fälle. Die Betroffenen waren vor allem aus Afghanistan oder Syrien geflohen.
Die Erkrankung wird durch Diphtherietoxin produzierende, sogenannte toxigene Corynebakterien verursacht, durch den meist im Ausland erworbenen Stamm C. diphtheriae und den hierzulande zoonotisch erworbenen Stamm C. ulcerans. In Deutschland ist der Nachweis aller Toxin bildenden Corynebakterien (C. spp.) meldepflichtig.
Eine Analyse der Fälle in Deutschland mit Meldedatum bis Ende September 2022 wurde am 17.11.2022 in der Fachzeitschrift Eurosurveillance veröffentlicht: https://doi.org/10.2807/1560-7917.ES.2022.27.46.2200849