Sicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen
Die Sonderaktion „Sicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen“ wird mit der Veröffentlichung des Abschlussberichtes erfolgreich abgeschlossen. In ihm werden die Ergebnisse der untersuchten Berufsgruppen detailliert dargestellt, allgemeine Aussagen zu nichtstationärer Arbeit getroffen aber auch auf gesamtgesellschaftliche Probleme aufmerksam gemacht, die alleine durch optimale Arbeitsgestaltung nicht gelöst werden können.
Nichtstationäre Arbeitsplätze, die zusätzlich häufig noch mit wechselnden Arbeitsinhalten verbunden sind, sind eine Form flexibler Erwerbstätigkeit. Diese Arbeitsplätze waren mit den bisherigen Revisionstechniken der Arbeitsschutzbehörden hinsichtlich der Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes besonders schwer zu beeinflussen. Ähnlich der Tätigkeit auf Baustellen sind die Beschäftigen nicht an einem festen Betriebsstandort tätig, sondern wechseln sogar mehrmals am Tag ihren Arbeitsort, oftmals auch ihre Arbeitstätigkeiten und werden in Fremdbetrieben sowie privaten Haushalten tätig. Ein Höchstmaß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, ein ständiges Einstellen auf neue Situationen wird täglich von ihnen erwartet. Schwerpunkt der Sonderaktion war und ist die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an einer Vielzahl von diesen Arbeitsplätzen, die bisher kaum im Arbeitsschutz Berücksichtigung fanden.
Idee, Aufgabenstellung und Ziel der Sonderaktion entstanden bereits 2001. Mit Hilfe eines modularen rechtsvorschriftenorientierten Checklistenkomplexes, der die Belange des Arbeitsschutzes am Betriebssitz, am nichtstationären Arbeitsplatz und die Befragung zur psychischen Belastung berücksichtigt, wurden im Jahr 2002 Arbeitsplätze in den Berufsgruppen ambulante Pflege, Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten sowie Schädlingsbekämpfung, Begasung und Holzschutz kontrolliert. Die Ergebnisse der Sonderaktion wurden im Jahresbericht 2002 der Gewerbeaufsicht Sachsen-Anhalt im Kapitel „Arbeitsschwerpunkte im Land“ mit dem Titel „Aus den Augen – aus dem Sinn? Sicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen“ (S. 26) veröffentlicht. Eine kurze übersichtliche Darstellung zu Zielen, methodischem Vorgehen sowie zur Durchführung, zu allgemeinen Schlussfolgerungen und Einzelergebnissen in den Berufsgruppen wurden einer breiten Öffentlichkeit zur A+A `03 in Düsseldorf und ergänzend dazu zur Arbeitsschutz aktuell 2004 in Wiesbaden mit den Ergebnissen der Überprüfung in der Gebäudereinigung und einer kurzen übersichtlichen Gesamtauswertung vorgestellt.
Im Jahre 2003 wurde die Sonderaktion in den Berufsgruppen ambulante Pflege, Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten sowie Gebäudereinigung mit modifiziertem Checklistenaufbau fortgeführt. Während der Revisionen 2002 musste vielfach festgestellt werden, dass auf Seiten der Arbeitgeber es wiederholt Unsicherheiten gab. Diese entsprangen häufig nicht der Ignoranz gegenüber dem Arbeitsschutz, sondern hatten ihren Ursprung eher im komplexen verzweigten Vorschriften- und Regelwerk. Mit Interesse nahmen die Arbeitgeber die Erläuterungen und Klarstellungen durch die Mitarbeiter der Arbeitsschutzverwaltung zur Kenntnis. Aus dieser Erfahrung lernend, erarbeiteten die Mitglieder der Projektgruppe SANA für die Fortführung der Sonderaktion 2003 zahlreiche Merkblätter, die während der Revisionen begleitend zur Verfügung gestellt wurden.
- Merkblatt Hautschutz – Hautreinigung – Hautpflege
- Merkblatt Kanülenstichverletzungen
- Merkblatt Reinigungs- und Desinfektionsplan Ambulante Pflege
- Merkblatt Hinweise zur Auswahl geeigneter Absturzsicherungen
Nutzen sie die Möglichkeit! Informieren sie sich umfassend! Die Mitarbeiter der Arbeitsschutzverwaltung Sachsen-Anhalts sind bereit, die Ergebnisse mit ihnen auszuwerten.