Malaria
Meldepflicht nach Infektionsschutzgesetz
Erreger: | Protozoon: Plasmodium falciparum, P. malariae, P. ovale, P. vivax, Plasmodium knowlesi; Endemisch in den Tropen |
Reservoir: | Mensch, bei P. knowlesi auch Primaten |
Übertragungsweg: | Übertragung durch den Stich der weiblichen Anophelesmücke; selten: Bluttransfusionen, gemeinsamer Gebrauch nicht sterilisierter Spritzen und Kanülen; diaplazentare Übetragung von der Mutter auf das ungeborene Kind, sonst keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung |
Inkubationszeit: | P. falciparum: 7 bis 15 Tage, P. vivax und P. ovale: 12 bis 18 Tage, P. malariae: 18 bis 40 Tage; längere Inkubationszeiten sind möglich, Ruheformen in der Leberzelle können auch noch nach Jahren zu Rezidiven führen |
Symptome: | grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen; Malaria tertiana (P. vivax und P. ovale): alle 48 Stunden auftretende Fieberanfälle mit bis zu 40 °C Temperaturanstieg, Schüttelfrost, Schweißausbrüche; Malaria quartana (P. malariae): Fieberanfälle im 72-Stunden-Rhythmus; Malaria tropica (P. falciparum): gefährlichste Form, nicht-periodische Fieberabfälle, Thrombopenie, Hepatosplenomegalie, gastrointestinale Beschwerden, bei Befall des ZNS: Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, weitere Komplikationen: akutes Nierenversagen, Lungenödem, hämolytische Anämie, disseminierte intravasale Gerinnung |
Diagnostik: | mikroskopische Untersuchung des „dicken Tropfens“ und dünner Blutausstriche (Giemsa-Färbung) auf Plasmodien, Schnelltests zum Nachweis plasmodienspezifischer Antigene; Malaria-PCR für spezielle diagnostische Fragestellungen |
Therapie: | Therapie an sich ständig verändernde Resistenzlage anpassen; bei unkomplizierter Malaria tropica: Mefloquin, Atovaquon plus Proguanil oder Artemeter plus Lumefantrin; bei komplizierter Malaria tropica: parenterale Gabe von Chinin in Kombination mit Doxycyclin unter intensivmedizinischen Bedingungen; Malaria tertiana: Chloroquin plus Abschlussbehandlung mit Primaquin (gegen Hypnozoiten); Malaria quartana: Chloroquin, Abschlussbehandlung mit Primaquin nicht erforderlich |
Prävention: | Expositionsprophylaxe (Repellents, körperbedeckende Kleidung, Aufenthalt in mückengeschützten Räumen, Moskitonetze); je nach Reiseziel, Reisezeit und Resistenzlage ist Chemoprophylaxe notwendig |