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Das Geschäft mit der Angst – Nahrungsmittel helfen nicht gegen COVID-19

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 012/2020
Halle, 02. April 2020

Halle. – Pandemiezeiten sind auch Zeiten für unseriöse Geschäftemacher. Diese nutzen die verbreitete Angst vor Ansteckung, um mit falschen Versprechen freiverkäufliche Erzeugnisse an die Frau oder den Mann zu bringen, deren einziger Zweck darin besteht, dem Hersteller und/oder Verkäufer Geld in die Kasse zu spülen. Bevorzugt vertreiben sie ihre Erzeugnisse über das Internet. Dort bieten sie freiverkäufliche Waren an und bewerben sie damit, sie beeinflussten das Immunsystem positiv oder würden die Infektion mit Coronaviren verhindern. Derartige Erzeugnisse werden oft als Nahrungsergänzungsmittel und damit rechtlich als Lebensmittel in den Verkehr gebracht.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat dazu klargestellt:

  • Es gibt kein Nahrungsergänzungsmittel, das eine Infektion mit dem Virus verhindern kann.
  • Nahrungsergänzungsmittel dienen nicht der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen.
  • Eine gesundheitsbezogene Werbung wie "schützt vor Viren" ist verboten.
  • Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen COVID-19 beweisen. Wenn Studien zitiert sind, beziehen sich diese auf andere Viren [1].

Sehr informativ sind auch die auf den Internetseiten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlichten Fragen und Antworten zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Bezug zum Coronavirus [2].

Auch für andere Lebensmittel wie Kräutertees und Pflanzenpulver wird in den sozialen Medien und im Internet mit einem Schutz vor Coronaviren geworben. Das gilt namentlich für Tees und Extrakte aus der Zistrose Cistus incanus, die bereits in den Hoch-Zeiten der Vogelgrippe H5N1 Anfang der 2000er mit einer vermeintlich schützenden Wirkung beworben wurden – schon damals ohne Belege. Ob Kräutersäckchen, ob Pulver aus Pflanzen, in keinem Fall gibt es einen wissenschaftlich abgesicherten belastbaren Wirksamkeitsnachweis. Auch die vergleichsweise hohen Preise und die fehlende Möglichkeit zur Rücknahme deuten auf unlautere oder gar betrügerische Absichten hin. Solche Produkte sollte man besser nicht kaufen.Bei der aktuellen Corona-Pandemie schützt man sich und andere vor einer Ansteckung am besten, wenn man

  • persönliche Kontakte weitestgehend begrenzt,
  • wirksame Hygienemaßnahmen wie Niesetikette und regelmäßiges Händewaschen praktiziert


Quellenangabe:
[1]
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2020/051-coronavirus-nahrungsergaenzungsmittel-irrefuehrende-angaben-ministerium-warnt.html
[2]
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/01_Lebensmittel/03_Verbraucher/17_FAQ/FAQ_NEM-Corona/FAQ_NEM-Corona_node.html

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