Tierschutzbeauftragter und Landesamt schulen zum Tierschutz in Rinderställen
Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 006/2020
Halle, 03. März 2020
Halle. – Am 27. Februar 2020 trafen sich in der Aderstedter Scheune (Bernburg) Rinderhalter aus Sachsen-Anhalt, um sich zum Thema "Tiergerechter Umgang mit Rindern – Eine Schulung für Stallpersonal" zu informieren.
Die Schulung zum verantwortungsbewussten und tiergerechten Umgang mit Rindern durch das betreuende Stallpersonal wurde vom Tierschutzbeauftragten des Landes und dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt veranstaltet.
Das Interesse der tierhaltenden Betriebe an der Thematik war so stark, dass die Veranstaltung komplett ausgebucht war.
Dr. Miriam Linder vom Landesamt für Verbraucherschutz und der Tierschutzbeauftragte Dr. Marco König konnten unisono konstatieren: "Es ist höchst erfreulich, auf welches Interesse der tiergerechte Umgang mit unseren Nutztieren bei den Landwirten des Landes stößt. Das zeigt einmal mehr den Stellenwert der Tierschutz-Thematik."
Eine Folgeveranstaltung zum Thema wird bereits geplant.
Karen Wichmann von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ging einführend zum Thema "Sicherer und tiergerechter Umgang mit Rindern" auf die physiologischen Bedürfnisse von Rindern ein. Frau Wichmann erklärte den Zuhörern u. a. die Wahrnehmung von Rindern und begründete so typische Verhaltensweisen dieser Tiere. Die Schulungsteilnehmer lernten wie bestimmte Situationen eingeschätzt oder vermieden werden können.
Der Vortrag von Dr. Miriam Linder vom Landesamt für Verbraucherschutz informierte darüber, wie mit kranken und verletzten Tieren zu verfahren ist. Grundsätzlich muss dabei sichergestellt werden, dass verletzten oder kranken Rindern unnötige Leiden erspart bleiben. So muss jeder Tierhalter bei kranken Tieren entscheiden, ob eine Behandlung sinnvoll ist oder ob das Tier von seinen Schmerzen erlöst werden soll. Auch die Transportfähigkeit von Rindern wurde an Hand anschaulicher Fotos thematisiert. So dürfen Rinder nicht zum Schlachthof transportiert werden, wenn sie krank oder verletzt sind.
Prof. Dr. Kerstin Müller von der Klinik für Klauentiere der Freien Universität Berlin behandelte im Referat "Die lahme Kuh – frühzeitig erkennen, fachgerecht behandeln und ganz vermeiden" einen Themenkomplex von Erkrankungen, die in Rinderställen leider häufig anzutreffen sind. Die Schulungsteilnehmer bekamen anschaulich erläutert, welche Bedeutung die Klauengesundheit für das einzelne Rind hat. Rinder mit Klauenerkrankungen haben in der Regel Schmerzen. Dies ist nicht nur für das fehlende Wohlbefinden der Tiere von Bedeutung, sondern auch mit schlechterer Futteraufnahme und folglich einer schlechteren Leistungsfähigkeit verbunden. Dem Problem kann der Landwirt durch eine gute Stallhygiene, durch häufige Klauenbäder und durch eine regelmäßige „Pediküre“ der Klauen begegnen.