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Hasenpest in Sachsen-Anhalt zuletzt 2016 beim Menschen nachgewiesen

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt - Presseinformation Nr. 031/2018
Halle, 04. Dezember 2018 

 

Halle.  – Die Hasenpest (Tularämie) ist eine durch das Bakterium Francisella tularensis verursachte, meldepflichtige Erkrankung, die zu den Zoonosen zählt. Bei einer Zoonose handelt es sich um eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit, an der sich in Deutschland jedes Jahr während der Jagdsaison Menschen infizieren. Aktuell berichtete die Presse von Fällen aus Süddeutschland.

In Sachsen-Anhalt wurde der Erreger beim Menschen zuletzt 2016 nachgewiesen. Seit 2015 wies das Landesamt für Verbraucherschutz  (LAV) in Stendal keine Hasenpesterreger in tierischen Proben aus Sachsen-Anhalt nach, wobei die Untersuchungszahlen für die empfänglichen Tierarten, insbesondere Feldhasen und Wildkaninchen aber konstant auf sehr niedrigem Niveau liegen.

Am empfänglichsten für die Infektion sind Nagetiere und Hasenartige wie Feldhasen und Kaninchen. Insbesondere Feldhasen und Kaninchen erkranken oft schwer. Einmal infiziert, wirken sie apathisch und ungewöhnlich zutraulich. Meist sterben sie. Einige der infizierten Tiere erscheinen trotz Erkrankung gesund und stellen somit für den Jäger aber auch für denjenigen, der das erlegte Tier verarbeitet, ein Infektionsrisiko dar.

Eine vergrößerte Milz, veränderte Lymphknoten und manchmal weißlich, herdförmig auftretende Veränderungen in der Lunge, Leber, Milz können auf eine vorliegende Hasenpest hindeuten. Proben der inneren Organe des erlegten oder totaufgefunden Hasen untersucht der Fachbereich Veterinärmedizin des LAV in Stendal.

Hygienemaßnahmen beim Umgang mindern das Risiko einer Ansteckung. Erkennbar kranke Tiere sollten nur mit Handschuhen und Mundschutz berührt und entsorgt werden. Eine Infektion kann aber auch beim Zubereiten infizierten Fleisches oder beim Genuss nicht ausreichend durchgegarter Teile erfolgen. Auch dabei ist auf ausreichende Hygiene zu achten.        

Erste Symptome treten beim Menschen meist nach drei bis zehn Tagen aufTypisch sind grippeähnliche Symptome wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen oder das Anschwellen der Lymphknoten. Ein Arzt sollte aufgesucht werden. Ihm ist das Ausüben der Jagd und ggf. der Kontakt zu Feldhasen oder Kaninchen mitzuteilen. Wird eine Infektion nicht behandelt, kann sie tödlich enden. Eine  frühzeitig diagnostizierte Erkrankung ist mit Antibiotika sehr gut behandelbar.

Alle Jagdausübungsberechtigten werden gebeten, vermehrt  Proben einzusenden und wachsam zu sein.