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Schlagsahne – Nicht nur eine Kalorienbombe

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Presseinformation Nr. 035/2019
Halle, 28. März 2019

Halle. – Pünktlich zum Frühlingsbeginn wächst mit steigender Temperatur auch die Schlange vor den Eiscafes. Ob das Softeis in der Waffel oder der Eisbecher mit Schlagsahne, Eis erfreut sich  großer Beliebtheit. Trotz Genuss, viele Verbraucher machen sich beim Verzehr von Eis Gedanken über die zusätzlich aufgenommenen Kalorien. Doch die Gefahr lauert an ganz anderer Stelle.

Schlagsahne steht seit Jahren im Fokus der Lebensmittelüberwachung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) untersuchen jährlich bis zu 80 Sahneproben aus Eiscafes, Gaststätten und Hotels aus ganz Sachsen-Anhalt mikrobiologisch. Dabei interessieren sie sich zum einen für gesundheitsschädliche Keime und zum anderen für Indikatorkeime. Beide stellen Hygieneindikatoren bei der Sahneherstellung dar.

Die gute Nachricht lautet, seit über zehn Jahren wurde keine untersuchte Probe als
gesundheitsschädlich beurteilt.          
Weniger Anlass zur Euphorie gaben dagegen die allgemeinen Keimzahlen. In über 30 % der Proben war der Gehalt an Enterobakterien und Pseudomonaden erhöht. Ihr Auftreten spricht für eine unzureichende Reinigung und Desinfektion des Sahneautomaten oder eine mangelnde Hygieneschulung des Personals. Die Reinigung eines kontaminierten Sahneautomaten ist aufwendig und nicht immer von Erfolg gekrönt.

Aufgeschlagene Sahne ist ein leicht verderbliches Lebensmittel, das durchgängig unter Kühlbedingungen gelagert werden sollte. Dennoch können sich auch im Kühlschrank z. B. Pseudomonaden vermehren. Tägliches Reinigen und Desinfizieren ist daher unumgänglich.

Allein die Tatsache, dass 40 % der im LAV untersuchten Proben im vergangenen Jahr mikrobiologische Mängel aufwiesen, zeigt die Problematik.

Fazit
Auch wenn aufgeschlagene Sahne ein beliebtes Lebensmittel ist, sollten Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und immungeschwächte Personen ihren Verzehr überdenken. Generell gilt zu verzichten, wenn die aufgeschlagene Sahne geschmacklich abweicht oder ungewöhnlich riecht.   
Damit der Genuss von Schlagsahne ein solcher bleibt, untersucht der Fachbereich Lebensmittelsicherheit weiterhin regelmäßig Proben.