Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit
Klimabedingte Erkrankungen
Klimaveränderungen bergen ein ganzes Spektrum von Wirkungen auf die menschliche Gesundheit. Dabei kann sich der globale Klimawandel sowohl direkt, also unmittelbar durch Veränderungen der regionalen Witterungsverhältnisse oder aber indirekt über die Störung der Funktion der Ökosysteme in der Umwelt auf den Menschen auswirken.
Lang anhaltende Hitzeperioden führen zu
- erhöhter kardiovaskulärer Belastung und vermehrten Pneumonien
- erhöhten Sterberaten besonders bei älteren und chronisch kranken Menschen
Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes, Hinweise zum vorbeugenden Gesundheitsschutz im Sommer - Hitzewarnsystem - Atemwegserkrankungen durch hohe Luftkonzentrationen von Feinstaub und Ozon
Ozonwerte und Feinstaub
Anhaltend hohe UV-Belastung verursachen
- vermehrt Sonnenbrand bei unzureichendem Hautschutz
- als Folge häufiger Sonnenbrände die Entstehung von Hautkrebs
(UV-Index des Deutschen Wetterdienstes)
Hochwasser und Überschwemmungen können
- durch den Aufenthalt in feuchten Räumen mit Schimmelpilz- und Milbenbelastungen allergische Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen auslösen
- infolge des Kontaktes mit verunreinigtem Oberflächenwasser zu toxischen Belastungen und Infektionen führen
Extreme Wetterereignisse wie Starkniederschläge, Stürme, Blitzschlag, Hagel können
- zu Tod, Verletzung sowie Zerstörung des eigenen Heims führen
- eine erhebliche Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität durch Einspülungen verunreinigten Oberflächenwassers in das Rohwasser bewirken
Trockenheit und Dürreperioden verursachen
- Probleme bei der ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser sowie Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität
- Ernteausfälle beziehungsweise Missernten, damit eingeschränkte Bereitstellung von Nahrungsmitteln
Vorhersagen des Deutscher Wetterdienstes
Insgesamt wärmere Temperaturen bzw. milde, frostfreie Winter begünstigen
- die Erweiterung des Verbreitungsareals einheimischer Arten, zum Beispiel dem Eichenprozessionsspinner, einer Schmetterlingsart, dessen giftige Raupenhaare bei Hautkontakt zu entzündlichen oder allergischen Hautreizungen bzw. bei Einatmen zu Reizungen der oberen Atemwege führen können.
- die Ausbreitung von gebietsfremden invasiven Pflanzen mit allergenem Potential, zum Beispiel Ambrosia, damit Verlängerung der allergischen Beschwerden von Pollenallergikern über das gesamte Jahr; Entstehung neuer Allergien (Pollenflugvorhersage des Deutschen Wetterdienstes)
- Verschlechterung der Badegewässerqualität durch vermehrtes Auftreten von Cyanobakterien (Badegewässerkarte Sachsen-Anhalt)
- die stärkere räumliche Ausbreitung krankheitsübertragender einheimischer Vektoren und deren ganzjährige Aktivität, zum Beispiel Rötelmaus und Zecke, damit Begünstigung des vermehrten Auftretens von Infektionskrankheiten wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Hantavirus-Infektionen, Leptospirose und Tularämie
- das Auftreten neuer vektorassoziierter Infektionskrankheiten
- durch Vektor-Import aus Endemiegebieten mit Schiff beziehungsweise Flugzeug (z. B. Malaria),
- über infizierte Zugvögel (z. B. West-Nil-Virus-Infektion) oder
- infizierte Personen (z.B. Chikungunya-Fieber) und gleichzeitiger Existenz von kompetenten Vektoren (z. B. Aedes-Mücken als Krankheitsüberträger)
Es existieren zahlreiche Internetportale sowie Forschungsprojekte und Veröffentlichungen sowohl deutscher als auch internationaler Institutionen, die detaillierte weiterführende Informationen zu Klimaveränderungen und Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel bereithalten.
Deutschland:
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Anpassungsstrategie an den Klimawandel (2008) - Umweltbundesamt
- Robert-Koch-Institut:
http://edoc.rki.de/oa/articles/re0BdUKX9pUL6/PDF/29ETCuO6ZOtk.pdf - Deutscher Wetterdienst:
http://www.dwd.de/klimawandel - Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt
Andere:
International:
Ansprechpartner:
Dr. Constanze Gottschalk
Tel.: (0391) 2564-200
E-Mail: constanze.gottschalk[a]sachsen-anhalt.de
